Innovationen in unserer vernetzten Welt

I

AußenseiterInnen erzwingen den  Innovations-Erfolg

Ihre Ideen wandelten das Gesicht der Zeit.

„Der gelernte Erfinder“, die gelernte Erfinderin“ ist ein Wesen, das es nicht gibt. 

Von nichts als einer Idee ausgehend – die für die Umwelt
oft bestürzend neuartig oder undurchführbar erschien –
haben Frauen und Männer Taten und Werke vollbracht,
die einschneidende Änderungen im Leben der Menschheit hervorriefen.
Waren es Fachleute, Studierte, Hochgebildete?
Nur selten boten Vorbildung und „gelerntes“ Wissen die Voraussetzungen zum Gelingen.
Oft waren es Außenseiter, die gute Einfälle hatten und sie zäh und beharrlich verfolgten. 

Der Erfinder des Telefons, Graham Bell, war Taubstummenlehrer.
Der Schreiner Peter Mitterhofer erfand 1864 in Meran die Schreibmaschine,
dem Malergesellen Fred John Walton verdankt man das Linoleum,
und die erste metallene Schreibfeder erdachte der Schullehrer Bürger.
Samuel Morse, der den ersten Telegraphen konstruierte, war Kunstmaler,
und auf den Gedanken, einen Eisenbahnwagen zu bauen,
in dem man auch schlafen konnte,
war ein Kolonialwarenhändler namens George Mortimer Pullman.
Draisine nannte man die erste Fortbewegungsmaschine
zu Ehren ihres Erbauers Karl Friedrich Drais, der Forstmeister war.
Amerikas großer Staatsmann, Gelehrter und Schriftsteller Benjamin Franklin
erfand eine Reihe von Dingen – das wichtigste blieb der Blitzableiter.
Der Schreiner Harther baute 1792 die erste Wäschemangel. 

Ausgerechnet ein Uhrmacher gründete ein neuartiges Warenversandhaus,
das sich schnell entwickelte. Roebuck fand später einen Teilhaber –
heute hat sein Riesenunternehmen über 25 Millionen Kunden.
Die Spinnmaschine erfand ein Friseur, Richard Arkwright.
Der Blasinstrumentenbauer Georg Michael Pfaff
sah eines Tages seine Zukunft in der Nähmaschine,
und ein nicht vermögender Ulanenoffizier
wagte sich an den Bau des ersten lenkbaren Luftschiffs –
er hieß Zeppelin.

Ja, und wer glaubt, es wären nur Männer, die große Erfindungen vollbrachten,
der irrt sich gewaltig.

Viele Dinge, die uns heute das Leben erleichtern,
haben wir den Ideen genialer Frauen zu verdanken.

Der Scheibenwischer (1903).
Die Idee kam der Amerikanerin Mary Anderson,
als sie im Winter 1903 mit der Straßenbahn durch New York fuhr.
Immer wieder musste der Fahrer aussteigen,
um die Scheibe vom Schnee zu befreien – ein Problem,
das Anderson lösen wollte.
Sie konstruierte einen Gummiwischer,
den man an der Windschutzscheibe befestigen konnte.
Eine Spindel verband den Wischer mit einem Hebel im Fahrzeuginnern.
Drehte der Fahrer nun den Griff, bewegte sich der Wischer über die Scheibe
und säuberte sie von Schnee und Regen.
Zwar hatten sich schon vor Anderson Erfinder an mechanischen Scheibenwischern versucht,
doch die Konstruktion der Frau aus Alabama war die erste, die wirklich funktionierte.

Leichtgewichtige Brillengläser (1973)
Ein gutes Gespür bewiesen die Chefs der Jenaer Schott-Glaswerke,
als sie 1935 einen ihrer raren Ausbildungsplätze an Marga Faulstich vergaben.
Denn die 20-Jährige aus Weimar hatte großes Talent.
In nur wenigen Jahren stieg sie von der Assistentin zur Wissenschaftlerin auf.
Nachdem die Firma 1952 nach Mainz umgezogen war,
leitete sie die Forschungsabteilung für optische Gläser.
Damit war sie bei Schott-Glas die erste Frau in einer Führungsposition.
Insgesamt hat sie über 300 optische Gläser mitentwickelt,
doch ihre wichtigste Erfindung machte sie 1973, sechs Jahre vor ihrer Pensionierung:
Sie fertigte das leichtgewichtige Brillenglas „SF 64“ an,
welche besonders für Menschen mit hohen Dioptrien-Zahlen ein Segen waren.
Denn durch das neue Material wurden die Sehhilfen wesentlich leichter und filigraner.
Die Zeit der so genannten „Bullaugen-Brillen“ war vorbei.

Der Kaffeefilter (1908).
Hmm, Melitta, was wäre wohl aus der Kaffeekultur geworden,
hättest du nicht vor fast 100 Jahren einen genialen Geistesblitz gehabt?
Womöglich würden wir immer noch ein krümeliges Gebräu trinken.
Die Erfolgsgeschichte begann Anfang des 20. Jahrhunderts in Dresden. 
Melitta Bentz, Hausfrau und Kaffeeliebhaberin,
störte sich schon seit geraumer Zeit an dem bitteren Satz,
der beim Kaffeekochen in den Tassen zurückblieb.
Die Schulhefte ihrer Söhne brachten sie schließlich auf eine Idee:
Sie nahm eine Seite Löschpapier und faltete es so,
dass es genau in einen Messingtopf passte.
In diesen wiederum bohrte sie Löcher und stellte ihn auf eine Kaffeekanne.
Nun füllte sie Kaffeepulver in die Löschpapiertüte, goss heißes Wasser dazu –
und in die Kanne tropfte wunderbarer satzloser Kaffee!
Auch Melittas Mann Hugo war begeistert von dem Genuss –
und witterte zudem ein gutes Geschäft.
Gemeinsam mit seiner Frau gründete er 1908 ein Unternehmen,
das bald international bekannt werden sollte u
nd bis heute den Namen der Erfinderin trägt.

Geschirrspülmaschine (1886).
Eigentlich hatte Josephine Cochrane, Frau eines wohlhabenden Politikers aus Illinois,
keinen Grund, sich Gedanken über das Geschirrspülen zu machen.
Dafür gab es schließlich Personal. Doch nach einer ihrer zahlreichen Dinnerpartys
ging beim Aufräumen soviel Porzellan zu Bruch, dass sie wütend beschloss,
den Abwasch selbst zu machen. Ihre Motivation hielt nicht lange an;
zu mühsam war die Arbeit, außerdem griff die Seife ihre zarten Hände an.
Cochrane dachte nach.
Warum ließ man nicht einfach eine Maschine das lästige Spülen erledigen?
Sie setzte sich an den Schreibtisch und entwarf einen Geschirrhalter aus Drahtbügeln,
der sich in einem großen Behälter befand.
Mit Hilfe einer Kurbel ließ sich das Drahtgestell drehen,
wobei gleichzeitig eine Wasserpumpe und ein Seifenspender betrieben wurden.
1886 ließ sie ihre Erfindung patentieren und präsentierte sie bald darauf auf der Weltausstellung.
Die Fachwelt war entzückt und verlieh ihr den Preis
für die „beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung“.
Gemeinsam mit einem befreundeten Ingenieur stellte Cochrane
die „Garis-Cochrane Dishwashing Machine“ bald serienmäßig her
und fand vor allem bei Restaurantbesitzern begeisterte Abnehmer.

„Frauen und Technik!“, höhnt der Chauvinist ganz gerne.
Wie falsch dieses Klischee ist, beweisen fünf Erfinderinnen,
denen wir bahnbrechende Innovationen verdanken.
Die IT-Welt ist von Männern dominiert, heißt es.
Es waren Personen wie Alan Turing, Tim Berners-Lee, Steve Jobs und Bill Gates,
die die digitale Revolution entfacht und denen wir viele
bahnbrechende technologische Erfindungen zu verdanken haben.
Doch auch der Anteil der Frauen in dem Zusammenhang ist keineswegs geringzuschätzen,
wie wir in den fünf folgenden Beispielen sehen. Technik ist nicht nur Männersache!

Ada Lovelace – Das erste Computerprogramm.
Ada Lovelace entwickelte den ersten Computer-Algorithmus.
Als der erste mechanische Computer – die „Analytical Engine“ –
im 19. Jahrhundert konzipiert wurde, benötigte der Entwickler Charles Babbage
ebenfalls ein darauf laufendes Computerprogramm.
Einen ersten schriftlichen Plan legte die Mathematikerin Ada Lovelace vor
und beschrieb darin, wie man Bernoulli-Zahlen mit der Maschine berechnen könnte.
Die „Analytical Engine“ hat es zwar nie aus der Konzeptionsphase geschafft,
der Algorithmus brachte Ada Lovelace aber den Status ein,
das erste Computerprogramm der Welt geschrieben zu haben.
Später wurde deshalb auch die Programmiersprache Ada nach ihr benannt.

Grace Hopper – Die Programmiersprache COBOL.
Grace Hopper entwickelte die Programmiersprache COBOL.
Die Abkürzung COBOL steht für „Common Business Oriented Language“
und ist eine Programmiersprache aus der Frühzeit der Computerentwicklungen.
Sie entstand Ende der 1950 Jahre und wird bis heute
vor allem in der betriebswirtschaftlichen Datenverarbeitung verwendet.
Wenn EDV-Programme beispielsweise in eine Benutzerschnittstelle,
einen Verarbeitungsteil und einen Datenhaltungsteil strukturiert werden,
liegt der Einsatzschwerpunkt von COBOL im Verarbeitungsteil.
Federführende Entwicklerin war Grace Hopper, eine US-amerikanische Informatikerin,
die zudem als Flottenadmiralin in der US-Navy diente.

Sophie Wilson entwarf den ARM-Mikroprozessor.
Der ARM 32-bit-RISC Prozessor wurde von Sophie Wilson
in Zusammenarbeit mit ihrem Partner Steve Furber entwickelt
und war 1985 aufgrund des geringen Energiebedarfs eine Sensation.
Die Erfindung ist zur Basis-Technologie von Mobilfunkgeräten geworden.
ARM-Prozessoren wurden von der Geburtsstunde
bis zum Jahr 2012 insgesamt 30 Milliarden Mal verkauft.
Fast 95 Prozent aller Smartphones haben einen ARM-Mikroprozessor verbaut.
Sophie Wilson ist zudem verantwortlich für den BBC Micro,
ein auf dem 6502-Prozessor basierender Heimcomputer der britischen Firma Acorn.

Im Rahmen unserer Recherchen zum Thema „Innovation“
stellten wir eine Verbindung zum „Triune-Brain-Konzept“
und dem AnthroProfil® her, mit der vorgegebenen Themenstellung und dem Titel.
So entstand ein Bühnen- und ein Video-Treatment:
„Innovationen in unserer vernetzten Welt“.

Wir sind dabei von drei Forderungen ausgegangen,
die an dieses Veranstaltungs-Projekt gestellt werden mussten:

1. Es muss ein neuer Gesichtspunkt im Mittelpunkt stehen,
der es gestattet, die Möglichkeiten und Probleme 
von Innovationen in unserer vernetzten Welt
klarer zu erkennen und besser zu verstehen.

2. Dieser Gesichtspunkt muss in Inhalt und Darstellungsform
den Unternehmen (naturwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Orientierung,
mit Schwerpunkt Handel, Handwerk, Industrie, Marketing, Internet-Kommunikation, etc.) 
angemessen sein.

3 .Das Veranstaltungs-Projekt muss die Teilnehmer total ansprechen,
d.h. rational durch die neue Idee faszinieren
und zugleich emotional für die weiterführende Arbeit
im Rahmen dieser „Veranstaltung“ und darüber hinaus motivieren.

Wir fanden eine Lösung, die alle drei Bedingungen erfüllt:

Der neue Gesichtspunkt liegt in der Parallelsetzung
der äußeren Vernetzung unserer Welt
mit der Vernetzung unseres Nervensystems –
ein Gesichtspunkt, der in der Öffentlichkeit
noch wenig bekannt und diskutiert,
in der neuen Hirnforschung entwickelt und akzeptiert ist
(siehe z.B. die Arbeiten von Prof. Eccles, Australien,
Prof. Dr. med. Paul D. MacLean, USA, Prof. Luria, UdSSR).
Dieser Ansatz bietet faszinierende Möglichkeiten,
Geschehnisse unserer Zeit
durch ein plausibles naturwissenschaftliches Modell besser verstehen zu können 
und Motive und Grenzen menschlichen Handelns klarer zu erkennen.

Dieser Gesichtspunkt erfüllt auch die zweite Forderung,
denn er ist in seiner naturwissenschaftlichen Grundlage
und seinem Bezug zu elektronischen Kommunikationsnetzen
der Eigenart der Unternehmen und der Aufgaben unserer Zeit auf den Leib geschrieben.

Die Leitidee erfüllt auch die dritte Voraussetzung, da sie von ihrer Natur her
sich nicht in rationaler Wissenschaftsvermittlung erschöpfen kann,
sondern Tiefenbereiche des Menschen berühren und ansprechen muss.
Auch hier haben die – zum großen Teil nicht verbalen – Darstellungsformen
einen erheblichen Anteil.

Das als Leitthema gewählte Modell
der dreifachen Vernetzung des Gehirns macht eine Darstellungsform notwendig,
die neben den rationalen auch den emotionalen
und empfindungsmäßigen Bereichen des Menschen entspricht.

In die weiterführende Umsetzungs-Praxis wurde dieses Projekt
in das neue Partnerschafts-Modell des Instituts für angewandte Anthropologie 
durch ein – USP für Berater, Designer und Trainer – integriert.

Mit diesem AnthroProfil®-Expertensystem <Mensch und Markt>
verfügen die Berater, Designer und Trainer Zugriff zu einem Know-How,
das in vielen Jahren aufgebaut und entwickelt wurde.

Das AnthroProfil®-Expertensystem verbindet
neueste Wissenschaftlich-Anthropologische Forschung
mit langjährigen Erfahrungen in Markt-, Medien- und Werbe-Untersuchungen,
in der Beratung, der Gestaltung und im Training.

(Mehr darüber bei Rudolf Vogl, Institut für angewandte Anthropologie,36381 Schlüchtern.
(www.anthroprofil.de oder telefonisch 0171-6216607)