Prof. Dr. Henri Marie Laborit
(* 21. November 1914 in Hanoi (Vietnam);
gest. 18. Mai 1995 in Paris)
war Doktor der Medizin
Neurologe, Chirurg und Chemiker.
Professor an der Universität Québec.
Er forschte vor allem
über das vegetative Nervensystem.
Er verwendete 1952 die ersten Tranquilizer
zu therapeutischen Zwecken (das Chlorpromazin),
sowie 1951 den künstlichen Heilschlaf.
Im Jahre 1957 wurde er für den Nobelpreis nominiert,
den er jedoch nicht erhielt.
Dafür bekam er den Albert-Lasker-Award
for Clinical Medical Research
(auch als „Amerikanischer Nobelpreis“ bezeichnet)
der amerikanischen Public Health Association
und den Vichnewsky-Preis der Akademie
der Wissenschaften der UDSSR.
Er entdeckte ebenfalls den Neurotransmitter
Gamma-Aminobuttersäure. Henri Laborit in Brüssel
Er interessierte sich besonders für die
Reaktionen des Organismus auf die Aggression.
Gleichzeitig hat er versucht,
die Struktur der allgemeinen Biologie
auf die Humanwissenschaften zu übertragen
Ab 1958 leitete er das Labor für Euthnologie
am Bouciaut Krankenhaus.
Er gab die internationale Zeitschrift
mit dem Titel „Agressologie“ heraus,
die auch außerhalb von Frankreich
eine starke Verbreitung hat und hat ungefähr
20 wissenschaftliche Abhandlungen geschrieben.
Elf seiner Bücher sind wissenschaftlich-
philosophische Aufsätze. Henri Laborit+Rudolf Vogl in Brüssel
Leider ist keines davon in Deutschland erschienen.
Er gehörte zu den fortschrittlichen Wissenschaftlern,
die das geniale „Triune Brain-Konzept“
von Paul MacLean
in seine Forschungsarbeiten integrierten.
Für Alain Resnais, den Urvater des modernen Films,
hat er im mehrfach preisgekrönten Film:
„Mon Oncle d’Amerique“ / „Mein Onkel aus Amerika“,
mit Gerard Depardieu in der Hauptrolle,
sich als wissenschaftlicher „Begleiter“ mit engagiert.
So schaltete er sich im Laufe des Filmes
mehrere Male ein, um uns
den biologischen Schlüssel unseres Verhaltens
und das der drei Helden darzulegen.
Er erklärt uns, warum wir lieben oder hassen,
was sich in unseren Zellen
und in unserem Nervensystem abspielt;
und das nicht nur, wenn wir Hunger oder Durst haben,
sondern auch, wenn wir glücklich oder unglücklich sind . . .
Denn Laborit glaubte, Henri Laborit+Rudolf Vogl in Brüssel
dass man diesen gefährlichen Zustand nur ändern kann,
wenn man die Aufmerksamkeit der Menschen
auf die Tätigkeit des Nervensystems lenkt.
Er wollte uns lehren zu bestimmen,
was in unserem Verhalten angeboren ist
und es von dem unterscheiden,
was man als „erworben“ betrachten kann.
Im Februar 1985 konnte ich Henri Laborit
– anlässlich eines Vortrages in Brüssel –
persönlich kennenlernen
und ihm das STRUCTOGRAM®-Trainings-System
in seinen Praxis-Anwendungen vorstellen.