HomeOffice: Arbeiten und Wohnen bestimmen die Lebensqualität.

Ist es Ihnen nicht auch schon so gegangen:
Sie kommen in ein Haus, eine Wohnung,
ein Arbeitszimmer oder ein „HomeOffice“
und haben sofort das Gefühl:
Hier könnte ich auch leben und arbeiten!
Sie sind entspannt und fühlen sich wohl.

Sie kommen in eine andere Wohnung
und dort „werden sie nicht warm“:
Irgend etwas stimmt dort nicht.
Sie fühlen sich unbehaglich und gestresst
und sind froh, wenn Sie gehen können.

Man kann oft nicht genau erklären,
warum man sich in einer Umgebung
so völlig „zu Hause fühlt“
und in einer anderen Umgebung
das Gefühl hat, nicht „hineinzupassen“.

Offenbar gibt es Wechselwirkungen
zwischen dem Menschen und seiner Umgebung,
die – meist unbewusst und unterschwellig –
die Lebensqualität entscheidend beeinflussen.

Diese Wechselwirkungen sind nicht neu.
Sie sind so alt wie die Menschheit –
zu einem guten Teil sogar noch älter:
Neben der Nahrung war die „Wohnung“
nicht nur für die Entwicklung des Menschen
sondern schon für seine tierischen Vorfahren
eine der Grundbedingung des Überlebens.

Es scheint, dass wir diese Wechselwirkungen
derzeit nicht ernst genug nehmen.
Während die Medien uns tagtäglich
eine Fülle gutgemeinter Ratschläge
für die „richtige“ Ernährung geben,
sind wir im Hinblick auf das „richtiges“ Wohnen
weit gehend uns selbst überlassen.

Dabei gibt es aus neueren Forschungen
genügend ernst zu nehmende Hinweise,
dass unsere Lebensqualität
von der Art des Wohnens genauso abhängt,
wie von der Ernährung oder Lebensführung.
(Einheitlich eingerichtete Büros in Unternehmen,
zeigen sehr unterschiedliche Leistungs-Ergebnisse
der Mitarbeiter*innen inkl. diverser „Krankenstände“.)

Psychische (Seelische) Gesundheit

Die immer deutlicher werdenden Anzeichen
der Stressbelastung im heutigen Leben
haben dazu geführt, dass man den „Stressoren“ –
also den Verursachern der Stressbelastung –
immer mehr Aufmerksamkeit schenkt.

In diesem Zusammenhang ist in jüngster Zeit
auch das Wohnen in den Blickkreis gekommen.
So schreibt z. B. der Verhaltensforscher Konrad Lorenz
aus den Erkenntnissen seiner Forschung:

„Unzureichende oder ungeeignete Wohnverhältnisse
bewirken Unausgeglichenheit und permanente Unlust;
nicht-wohnbefriedigte Menschen
sind immer auf der Suche nach etwas,
was sie selbst nicht wissen,
sind dauernd irgendwie unzufrieden,
verbreiten Unfrieden …
Erfüllter Wohntrieb hingegen befriedet den Menschen,
erlöst ihn von ständig bohrender Unrast,
macht ihn ruhig, seelisch gesund und gelassen,
macht ihn frei …“

Unsere Lebensformen verändern sich,
die Wohnung bekommt einen neuen Stellenwert:
Freizeit-Aktivitäten und Geselligkeit
werden zunehmend in die Wohnung zurückverlegt
und der immer frühere und längere „Ruhestand“
macht die Wohnung wieder zum Mittelpunkt.

Da kann es nicht gleichgültig sein,
ob das „Psycho-Klima“ der Umgebung,
in der man sich für einen großen Teil
seiner gesamten Lebenszeit aufhält,
die eigene Persönlichkeit bestätigt,
streichelt, stützt und fördert,
oder sie stört, irritiert und behindert
und in ständigem Widerspruch zu ihr steht.

Was für das Zuhause gilt,
sollte auch für den Bereich des Arbeitsumfeldes
im Büro gelten.

Physische Gesundheit

Die Stimmen vereinzelter Warner,
die schon früher darauf hinwiesen,
dass eine falsche Wohnumgebung
nicht nur psychische Beeinträchtigungen,
sondern auch gesundheitliche Störungen
zur Folge haben könne,
wurden meist nicht ernst genommen.
Schädigungen durch Einflüsse der Wohnung
finden allenfalls dann breite Aufmerksamkeit,
wenn man in der Bausubstanz oder Einrichtung
tatsächlich Giftstoffe nachweisen konnte.

Erst ein neuer Wissenschaftszweig,
die Psycho-Neuro-Immunologie (PNI),
die der Medizin neue Grundlagen gibt,
konnte überzeugend nachweisen,
dass psychische Beeinträchtigungen
auf dem Wege über das Immunsystem
auch die körperliche Gesundheit
in Mitleidenschaft ziehen.

Durch einfache molekularbiologische Tests
(ein Tropfen Blut genügt dafür!)
lässt sich zeigen, dass die Wohnung
mit ihrer Raum-Anordnung und Einrichtung,
ihren Formen, Materialen und Oberflächen,
ihren Farben und Lichtverhältnissen
Auswirkungen nicht nur auf die „Stimmung“,
sondern unmittelbar auch auf den Körper
und seine Lebensvorgänge hat.

Wir können also heute feststellen:
▪ Eine falsche Wohn- und Arbeitswelt
beeinträchtigt die Lebensqualität!

Wenn uns beim Aufenthalt in der Wohnung,
aber auch im HomeOffice oder im Präsenzbüro,
falsche Raumaufteilungen und Möbelformen,
falsche Materialien und Oberflächen,
falsche Farben und Lichtverhältnisse
– meist unbewusst und deshalb umso wirksamer –
beständig „gegen den Strich bürsten“
drückt das nicht nur auf die Stimmung
und erzeugt einen Dauer-Stress,
sondern schwächt auch das Immunsystem
und macht dadurch anfälliger
gegen körperliche Störungen.

▪ Die richtige Wohn- und Arbeitswelt
verbessert die Lebensqualität!

Wenn das „Psycho-Klima“ der Wohnung,
das HomeOffice oder das Büro im Unternehmen
mit der eigenen Person harmoniert,
fördert das die innere Ausgeglichenheit,
wirkt dem Stress entgegen
und stärkt das Immunsystem.
Es wird damit zur wesentlichen Hilfe,
um den Belastungen der Welt von heute
seelisch und körperlich
erfolgreich begegnen zu können.

Menschen sind verschieden

Wenn wir heute so genau wissen,
was uns gut tut und was nicht,
müsste es doch ein Leichtes sein,
die „ideale“ Wohnung oder das ideale Büro
für jedermann genau zu planen und festzulegen.

Dem steht aber etwas anderes entgegen:
Menschen sind von Natur verschieden.
Diese einfache Tatsache ist bisher
in einem wichtigen Aspekt des Lebens,
entschieden zu kurz gekommen:
beim Wohnen und beim Arbeitsplatz.

Die unterschiedlichen „Wohn-Bedürfnisse“
sind mehr als eine Frage des „Geschmacks“,
über den sich bekanntlich streiten lässt.
Sie sind vielmehr Ausdruck der Unterschiede
in der Tiefe menschlicher Persönlichkeit.

▪ Drei Grundstrukturen

Einen zuverlässigen Schlüssel
für individuelle Unterschiede
liefern wissenschaftliche Erkenntnisse,
die der Hirnforscher Paul D. MacLean
am National Institute of Mental Health
in den USA erarbeitete:

In seiner Entwicklung hat das Gehirn
nacheinander drei Schichten gebildet,
die in unserem „Drei-einigen Gehirn“
zwar ständig zusammenarbeiten müssen,
dabei aber doch ihre Eigenart wahren.
Ihr gegenseitiges Stärkenverhältnis
ist individuell unterschiedlich vorgegeben
und bestimmt damit die Persönlichkeit.

Dieser Schlüssel ermöglicht Aussagen
über individuelle Eigenarten und Motive –
z.B. auch über individuelle Wohnbedürfnisse.

Aus umfangreichen Untersuchungen
wurden in den letzten Jahrzehnten
drei „Prototypen“ des Wohnens erkennbar,
die sich in ihren Wohnbedürfnissen
deutlich unterscheiden:

▪ Der Prototyp „NEST“,
▪ der Prototyp „BURG“,
▪ der Prototyp „REFUGIUM“.

Um „richtig“ zu wohnen,
muss man diese drei Wohnwelten
in ihren Grundzügen verstehen.

Die Unterschiede dieser Wohnwelten
sind nicht bloße Äußerlichkeiten.
Es sind Strategien zum Überleben,
wie sie sich in der Evolution
herausgebildet haben.

Wenn Sie die wesentliche Eigen-Art
jeder dieser Wohnwelten erfassen,
werden Sie leicht auch Einzelheiten
richtig zuordnen können.

Hier eine grobe Zusammenstellung:

 

NEST (behaglich, gemütlich, warm)

Funktion: Geborgenheit
Qualität: Rund, weich und warm („Nestwärme“)
Zeitbezug: Kontinuität, Tradition
Materialien: natürlich, warm, gediegen
Formen: gerundet, fließend, natürlich
Farben: natürlich, freundlich, warm

BURG (repräsentativ, großzügig, wuchtig)

Funktion: Freiheit, Herrschaftsanspruch
Qualität: weit, offen, „reiz“voll
Zeitbezug: Augenblick
Materialien: schwer, hart, massiv
Formen: wuchtig, großzügig, ausladend
Farben: bunt, lebhaft, Kontraste

 REFUGIUM (abschirmend, individuell, zweckmäßig
Funktion: Abschirmung, Für-sich-sein
Qualität: „reiz“arm, geordnet
Zeitbezug: zeitlos und daher zukunftssicher
Materialien: leicht, kühl, glatt
Formen: gerade, streng, einfach
Farben: dezent, nicht bunt, kühl

Bei jedem Menschen sind die drei Wohnwelten vertreten,
jedoch in unterschiedlicher Gewichtung.
Der interessierte Leser hat die Möglichkeit,
sich sein persönliches Wohnprofil zu erstellen.

Der beratende Anthropologe Rudolf Vogl
hat auf Basis des „Triune-Brain-Modells“
eine Wohnprofil-Analyse entwickelt.

Hier wird klargemacht, was zu einem passt
und – vielleicht noch wichtiger – was nicht passt.
Daraus lassen sich Ratschläge ableiten,
die die „Qual der Wahl“ beim Einrichten mindern
und zu individuell „passendem“ Wohnen
und zu einem „stimmigen“ Arbeitsumfeld führen.

bitte nehmen Sie deshalb Kontakt auf mit:

Rudolf Vogl,
© rudolf vogl Schlüchtern, am 27. April 2021
oder siehe auch: wohnen.anthroprofil.de